Herr Florian Gassner, Professor an der University of British Columbia im kanadischen Vancouver, hielt am Mittwoch, dem 22. 06., im Jagdsaal einen Vortrag zum Thema „Antisemitismus“. Zuerst für die Klassen 9a und 9b, dann für die Mädchen der Q 11.

Ausgehend von der Darstellung einer groben Verharmlosung der Shoa durch Menschen, die sich mitunter als Ungeimpfte in der Corona-Pandemie als „Ausgegrenzte“ stilisieren und als Zeichen dieser angeblichen „Ausgrenzung“ den aus der Zeit des Nationalsozialismus bekannten „Judenstern“ missbräuchlich verwenden, zeigte Herr Gassner zuerst Studienergebnisse zur Affinität von Deutschen zu Verschwörungstheorien, die meist antisemitisch sind.

Im Anschluss daran führte der Referent die sogenannten „Protokolle der Weisen von Zion“ ein. Dieses Machwerk, eine Art antisemitisches Grundlagenwerk, hat Herr Gassner sofort und klar als antisemitische Fälschung entlarvt. Im Vortrag wurde deutlich, dass sich auch heute noch Antisemiten den kruden Aussagen dieses Machwerks bedienen. Gezeigt wurde zudem, wie Antisemitismus „funktioniert“, wie man antisemitische Narrative und die Bildsprache entdeckt und wie man wirkungsvoll reagieren kann.

Ein Vortrag, der im besten Sinne des Wortes inhaltlich und rhetorisch beeindruckend war und nachhaltig sein wird.

(Christian Martino)

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