Unsere Schule ist in diesem Jahr erneut als Umweltschule in Europa ausgezeichnet worden. In München übergab Kultusminister Michael Piazolo jetzt die entsprechende Urkunde.

Die Auszeichnung erhalten Schulen, die innerhalb eines Schuljahres an mindestens zwei Projekten zum Thema Umwelt und Nachhaltigkeit arbeiten und dabei zeigen, wie sie durch Verhaltensänderungen sowie konkrete Umsetzungsmaßnahmen an ihrer Schule zu einem verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt beitragen.

Unser Gymnasium hatte folgende Projekte gemeldet:

Schulgarten

Die Klassen 8A und 9B befassten sich im Fach Sozialpraktische Grundbildung mit Fragen der Biodiversität und gestalteten im 2. Halbjahr den Schulgarten. Sie bepflanzten die bereits vorhandenen Beete und legten zusätzliche Blühstreifen als Bienen- und Schmetterlingsweiden auf dem Schulgelände an. Die Auswahl der Pflanzen umfasste verschiedene Blumen (Akeleien, Rosen), Kräuter (z.B. Lavendel, Salbei, Ringelblumen) und „Unkräuter“.

„Rettet die Bienen“

Die Schülerinnen des Nachhaltigkeitsteams setzten sich mit dem Volksbegehren „Rettet die Bienen“ auseinander. Zwei Schülerinnen warben, als Bienen verkleidet, in ihrem Wohnort für das Volksbegehren und verteilten Informationsmaterialien. Durch die Entwicklung der Fridays-for-Future-Bewegung ergaben sich neue Themen für das Nachhaltigkeitsteam, sodass wir den Rahmen weitersteckten.

Klimaschutz-Manifest

Die Schülerinnen entwickelten ein „Klimaschutz-Manifest“, in dem nicht nur politische Forderungen, sondern auch Selbstverpflichtungen formuliert wurden, z.B. den eigenen Konsum zu reduzieren, mehr öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen und möglichst ressourcenschonend und schadstoffarm einzukaufen (Produkte ohne Herbizide, keine ripped Jeans usw.). Das Manifest wurde von vielen Schülerinnen, Lehrkräften, Eltern und Bekannten unterzeichnet und im Rahmen einer Podiumsdiskussion an Herrn Florian Streibl übergeben, der es an Umweltminister Thorsten Glauber weitergab und bei diesem um Beachtung warb. Eine Schülerin verzichtete sogar wegen des Klimaschutzes in den Pfingstferien auf eine Flugreise mit ihrer Familie; die Eltern flogen nach Japan, die17-Jährige blieb allein zu Hause.

Plastikpiraten

Datenerhebung nach den vom BMBF vorgegebenen Kriterien (www.bmbf-plastik.de/plastikpiraten): Zunächst Flusserkundung mit Messung der Fließgeschwindigkeit und Beschreibung der Flora und Fauna anhand charakteristischer Arten; dann Erfassung (und Beseitigung!) von Müllansammlungen sowie die Untersuchung von Ufersand und Flusswasser auf Mikroplastikpartikel (mit Hilfe von Sieb und Spezialnetz). Zuletzt wurden Müllobjekte längs sogenannter Transekte gezählt und daraus die durchschnittliche Verschmutzung des Flusses hochgerechnet.

P-Seminar Naturkosmetik

Die Schülerinnen stellen Seife, Lippenbalsam, Hautcreme u.a. aus natürlichen Zutaten her. Die Zutatenwerden nach Möglichkeit unverpackt oder in Großpackungen eingekauft, um Plastik so weit wie möglich zu vermeiden.

Klimafastenaktion

In jeder Woche der Fastenzeit stand ein anderes Thema im Vordergrund – Energiesparen, saisonal-regionale Ernährung, nachhaltige Mobilität, fairer Konsum und Plastikvermeidung. Wir orientierten uns an den vorhandenen Materialien(www.klimaschutz-ekvw.de/klimafasten) und ergänzten diese durch Veranstaltungstipps, Linktipps (zum Aufspüren von Mikroplastik), Filme für Vertretungsstunden und eigene Aktionen und Ideen (Energie-Tagebuch, Kochrezepte, Fair-Trade-Verkauf, Mobilitäts-Tagebuch und Plastik-Tagebuch, um das Bewusstsein für das eigene Konsumverhalten im Alltag zu schärfen).

Verzicht auf Verpackungsmüll

Das oben erwähnte Klimaschutz-Manifest enthält auch Punkte, die sich auf den Umgang mit Plastik beziehen, z.B. die Forderungen an die Politik, „Unverpacktläden“ zu fördern, Recyclingmethoden zu verbessern und Müllexporte zu verbieten. Die Unterzeichnerinnen verpflichten sich außerdem, selbst möglichst plastik- und verpackungsarm einzukaufen, Mehrwegverpackungen zu nutzen und Produkte mit Mikroplastik zu meiden. Der Verkauf von 125g-Joghurtbechern bei der Pausenverpflegung durch einen örtlichen Bäcker soll gestoppt werden.

So mancher wird sich mit Blick auf das Eingangsbild gedacht haben: „Moment mal! Das ist doch gar nicht der Kultusminister!“ Stimmt. Ist er nicht. Anwesend war er aber doch, der Minister. Das sieht man auf dem Bild unten. Da steht der Minister ganz rechts. – Der Herr links ist übrigens LBV-Vorsitzender Dr. Norbert Schäffer.

(Fotos: StMUV)

 

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